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Linz

15. Juli: PopUp Radstreifen auf der Nibelungenbrücke

AktivistInnen von „AUTOFREItag Linz“ rollen diesen Mittwoch den roten Teppich für RadfahrerInnen auf der Linzer Nibelungenbrücke aus: Unterstützt von „RadLobby OÖ“, „Verkehrswende Jetzt!“ und „Fridays For Future“ startet am 15. Juli 2020 zwischen 16 und 18 Uhr der Probebetrieb für die Umwandlung einer Auto-Fahrspur in einen Radstreifen, im Rahmen einer offiziell angemeldeten Versammlung.

Gerade zu Zeiten der eskalierenden Klimakatastrophe und der Corona-Pandemie braucht es mehr Sicherheit und mehr Platz für RadfahrerInnen und FußgängerInnen. In vielen Städten werden aktuell sogenannte Pop-up-Radwege und Begegnungs- und FußgängerInnenzonen geschaffen. Wien und dutzende weitere Städte machen vor, wie dies kurzfristig und mit geringem Aufwand möglich ist.

Die öffentlich finanzierten Straßen dürfen nicht nur den Autos „gehören“

In Linz soll am 15. Juli, an dem bereits der Hauptplatz autofrei wird, auch auf der Nibelungenbrücke endlich die Sicherheit für RadfahrerInnen und FußgängerInnen erhöht werden. Die vorhandenen Rad- und Gehwege auf der Brücke sind viel zu schmal: Niemand dürfte so etwas nach heutigen Kriterien noch genehmigen. Hohe Kanten und fehlende Seitenabstände zur Fahrbahn stellen für RadfahrerInnen ein tödliches Risiko dar. In Urfahr endet der Radweg beim AEC sogar unvermittelt in einer Busbucht, sodass RadfahrererInnen zwischen zwischen zu schnellen Autos und tonnenschwere LKWs auf der Fahrbahn radeln müssen.

„Für den Radverkehr ist die Nibelungenbrücke die wichtigste Donauquerung im Großraum Linz. Viele werden vom Radfahren abgehalten, weil sie die Überquerung der Brücke zu recht fürchten! Wir müssen die Nibelungenbrücke so gestalten, dass alle LinzerInnen sicher und komfortabel drüber radeln können – also auch der 80 jährige Urgroßvater mit seiner 8 jährigen Urenkelin…die natürlich selbst radelt!“ fordert Michael Schrank von der Radlobby OÖ.

Die Stadt Linz könnte es längerfristig umsetzen, wie internationale Beispiele zeigen!

„Wenn die Stadt Linz es nicht schafft, dann müssen eben wir als AktivistInnen Popup-Radstreifen erzeugen – auch wenn es uns leider nur für ein paar Stunden möglich ist. Die Stadt könnte es längerfristig umsetzen, wie internationale Beispiele zeigen!“ zeigt sich AUTOFREItag Linz-Aktivist Mirko Javurek optimistisch.

„Seit über 30 Jahren existiert ein heute nicht mehr bewilligungsfähiges Radwegprovisorium auf der Nibelungenbrücke, jahrzehntelang wurden die LinzerInnen mit Zuständigkeitsausreden hingehalten. Für den klimaschädlichen Autoverkehr werden laufend neue Donauquerungen wie die Autobahn-Bypassbrücken und die Westring-Brücke geschaffen, während der Radverkehr vertröstet wird. Es braucht jetzt eine Verkehrswende, um die Klimakatastrophe abzuwenden!“ unterstützt Anni Jank von der „Verkehrswende jetzt!“ die Aktion.

Andreas Schütz von Fridays For Future OÖ: „Es ist Zeit, dass Linz anderen Städten nachzieht und annehmbare Radwege schafft. Für Klimaschutzmaßnahmen bleibt nicht mehr viel Zeit. Wie spüren jetzt schon Hitzetage in der Stadt besonders. Radfahren attraktiv – und endlich ungefährlich – zu machen ist dafür absolut notwendig. Durch eine Erhöhung des Radverkerkehrsanteils in der Innenstadt steigt außerdem auch direkt die Lebensqualität für viele Menschen.“